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Die ersten Tage

Von Michael Müller

So nun kommt der erste Bericht. Er wird es ausführlicher sein, weil wir Euch einen Überblick vom Start von London bis heute, der längsten Etappe der Tour de France über 236,5 km von Waregem in Belgien bis nach Compiegne geben wollen.

Unser Ziel ist natürlich zukünftig jeden Tag zu berichten.

Waregem - Compiegnè

Heute Morgen sind wir sehr früh aufgestanden, weil gestern unser Wohnmobil,welches wir als Versorgungsfahrzeug nutzen, einen Kupplungsschaden hatte.

Nun kann man sagen, besser als in den Alpen, aber ausgerechnet auf der längsten Etappe hätte es auch nicht sein müssen.

Zunächst freuten wir uns, dass der Wetterbericht nicht Recht hatte. Wir konnten trocken starten. Aber Belgien machte seinem Ruf alle Ehre.

Wind, Wind und nochmals Wind. Auf einmal hörte der Wind auf und es kam das zweite typisch Merkmal: Regen, Regen und nochmals Regen.

70 Kilometer. Kein Nieselregen, nein wenn schon, denn schon. Regen strömender Regen und natürlich nicht am Stück, sondern 40 km und nach ca. 50 Kilometer hörte der  Regen auf. Nachdem der Fahrtwind uns getrocknet hatte, erneut Platzregen und zwar 30 Kilometer.

Das Duschen und das Waschen der Sportklamotten konnten wir uns sparen.

Aber morgen haben wir ja Glück, zwar wieder schlechtes Wetter, aber dafür ist die Etappe 40 Kilometer kürzer, nur 193 km.

Aber morgen, morgen.

Prolog und Canterbury

Jetzt springen wir nochmals zurück nach London.

Samstag, den 07.07.2007. 7.00 Uhr Start in London Prolog.

Sagenhaft eine unbeschreiblich Kulisse. Buckingham Palace, Westminster Abbey, Victoria Station, vorbei am Piccadilly Circus. Es war so beeindruckend, dass wir den Prolog gleich zweimal gefahren sind.

Und eine Begeisterung bei den Engländern, die unbeschreiblich ist. Wir wurden gestoppt und sie wollten uns fotografieren. Unser Lila Trikot sah wohl sehr professionell aus. Vielleicht wir ja auch. OK wir hatten unsere Helme und die großen Sonnenbrillen auf. Aber immerhin.

Spannend war natürlich der Linksverkehr. Speziell im Round About und beim Abbiegen.

Schön war auch zu beobachten, wie jede Stadt sich herausputzt. Aber nicht nur die Städte. Auch die Anwohner in den Städten und Dörfern und auch ausserhalb, haben die Gärten  gepflegt, die Häuser geschmückt und tolle Figuren aus Fahrrädern und anderen Fahrradutensilien aufgebaut.

Das Wetter war schön, wir hatten zwar Wind, aber so hätten wir es uns ja auch gewünscht.

Wir waren etwas unter Zeitdruck, weil wir am Abend noch die Fähre von Dover nach Calais erreichen mussten.

Belgien begrüßt uns

Denn am Sonntag stand die Etappe von Dünkirchen in Frankreich nach Gent in Belgien auf dem Programm: 167 km.

Die 2. Etappe erfüllte ihre Erwartungen. Wind, Wind, Wind und nochmals Wind. Denn wir fuhren zunächst ins Landesinnere, dann ging es aber zurück Richtung Meer. Das Wetter war bewölkt und somit optimal.

Unterwegs trafen wir eine belgische Gruppe, die uns 30 Kilometer begleitete.

Das Radfahren zusammen mit Stefan hat gut funktioniert. Sollte ja auch nach den vielen gemeinsamen Trainingseinheiten, aber Training und Wettkampf sind aber ja bekanntlich zwei Welten.

Soweit so gut. Dies eine kurze Zusammenfassung der ersten Tage.

Natürlich ist noch viel drum herum passiert. Dies folgt in den nächsten Berichten.

Auch von unserem tollen Team wollen wir noch berichten. Erste Härtetest gab es bereits. Improvisation bei der kaputten Kupplung des Wohnmobils, die Handgriffe, damit die Radfahrer morgens schnell auf die Räder kommen, den parallel Ablauf des Tages müssen noch in Fleisch und Blut übergehen. Vorbereitung und Nachbereitung der aktuellen und der nächsten Etappe. Und natürlich nicht zu letzt die Teambildung. 8 Leute 3 Wochen auf engstem Raum rund um die Uhr.

Ich hoffe, dass mein Wunsch in Erfüllung, dass jeder des Teams, wenn wir in Paris ankommen, sagen wird:

Ich hätte was versäumt, wenn ich nicht dabei gewesen wäre.